Glasbildner, Flussmittel und Stabilisatoren
Glasurgrundlage
Glasuren werden aus mineralischen Rohstoffen gemischt.
Aus Glasbildner, Flussmittel und Stabilisatoren werden Glasuren aufgebaut – werden auch als saure, basische und amphotere Oxide bezeichnet. Ihr Mischungsverhältnis und die jeweiligen Zusammensetzungen in den einzelnen Gruppen ermöglichen eine grosse Variationsbreite an Glasuren.
GLASBILDER
Um ein Glas herzustellen, müssen glasbildende Oxide in ausreichender Menge vorhanden sein.
Der weitaus wichtigste Glasbildner ist Siliziumdioxid (SiO2).
Er wird Glasuren in Form von Quarz, Flint oder Feldspat zugeführt.
Die glasbildenden Stoffe werden unter Zusatz von Flussmitteln und stabilisierenden Stoffen zu einer Glasur geschmolzen.
FLUSSMITTEL
Bei den Flussmitteln handelt es sich um basische Oxide, hauptsächlich Natrium-, Kalium-, Kalzium-, Magnesium- und Bleioxid.
STABILISATOREN
Der wichtigste stabilisierende Stoff ist Aluminiumoxid.
GRUNDLEGENDES
Die für eine bestimmte Brenntemperatur notwendige prozentuale Zusammensetzung der Glasurbestandteile lässt sich anhand der sogenannten Segerformel, entwickelt von Hermann August Seger (1839–1893), berechnen. Die Formel bestimmt die Glasurversätze für hohe Temperaturen, z. B. aus Feldspat, Kreide, Dolomit, Kaolin und Quarz. Um eine farbige Glasur oder Effekte wie Kristalle, Trübungen usw. zu erzielen, werden der Basismischung weitere Rohstoffe mit entsprechender Wirkung beigemischt, z. B. farbgebende Oxide und Farbkörper. Einen grossen Einfluss auf die Farbigkeit der Glasur hat auch die Brennatmosphäre. So werden beispielsweise kupferoxidhaltige Glasuren in oxidierender Atmosphäre grünlich, in reduzierender Atmosphäre rot.